Laut einem Artikel des Handelsblatts gibt das Asset-Management-Unternehmen Blackrock fünf Gründe an, warum es für Fondsmanager einfacher wird, Aktienindizes zu übertreffen. Allerdings findet der Autor des Artikels diese Argumente wenig überzeugend und lässt die genauen Gründe von Blackrock unerwähnt.
In einem kürzlich veröffentlichten Artikel präsentiert das Vermögensverwaltungsunternehmen Blackrock fünf Gründe, warum es der Ansicht ist, dass Fondsmanager das Potenzial haben, Aktienindizes zu übertreffen. Jedoch sind nicht alle mit diesen Argumenten einverstanden und ihre Gültigkeit wurde in Frage gestellt. Dieser Artikel untersucht die Behauptungen von Blackrock und die Gegenargumente, die von Kritikern vorgebracht werden.
Blackrock präsentiert fünf wesentliche Gründe, warum es der Ansicht ist, dass Fondsmanager Aktienindizes übertreffen können:
Blackrock argumentiert, dass aktive Fondsmanager die Fähigkeit haben, strategische Anlageentscheidungen zu treffen und ihre Portfolios auf Grundlage der Marktsituation anzupassen. Diese Flexibilität ermöglicht es ihnen, von Anlagechancen zu profitieren und potenziell passiven Indexfonds überlegen zu sein.
Kritiker behaupten jedoch, dass aktive Managementstrategien oft nicht in der Lage sind, den Markt langfristig kontinuierlich zu übertreffen. Sie berufen sich auf Studien, die zeigen, dass eine Mehrheit aktiv verwalteter Fonds ihre jeweiligen Benchmarks nicht schlägt.
Laut Blackrock haben Fondsmanager Zugang zu umfangreichen Forschungs- und Analysemöglichkeiten sowie Expertenwissen über bestimmte Branchen und Industrien. Diese Expertise ermöglicht es ihnen, unterbewertete Aktien zu identifizieren und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.
Gegenargumente legen nahe, dass fundiertes Branchenwissen von Fondsmanagern nicht zwangsläufig zu überlegener Performance führt. Markteffizienz und die Verfügbarkeit von Informationen machen es Fondsmanagern schwierig, den Markt kontinuierlich zu übertreffen.
Blackrock argumentiert, dass Fondsmanager Vermögenswerte aktiv auf verschiedene Sektoren und Anlageklassen verteilen können. Durch die dynamische Anpassung ihrer Vermögensallokation können sie von Markttrends profitieren und potenziell bessere Erträge als passive Indexfonds erzielen.
Kritiker wiederum behaupten, dass Vermögensallokationsentscheidungen subjektiv sein können und anfällig für menschliche Vorurteile sind. Sie argumentieren, dass passive Indexfonds, die vordefinierten und transparenten Strategien folgen, einen systematischeren Ansatz zur Vermögensallokation bieten.
Blackrock schlägt vor, dass erfahrene Fondsmanager Risiken effektiv durch Diversifikation ihrer Portfolios, Einsatz von Absicherungsstrategien und aktive Überwachung der Marktentwicklungen managen können. Diese proaktive Herangehensweise minimiert die Auswirkungen von Marktrückgängen und erhöht das Potenzial für Überrenditen.
Die Gegner argumentieren jedoch, dass Risikomanagement zwar wichtig ist, aber keine überlegene Performance garantiert. Sie behaupten, dass Marktrisiken und Unvorhersehbarkeit die Fondsrenditen unabhängig von den von Fondsmanagern eingesetzten Strategien beeinflussen können.
Blackrock betont den Wert von Erkenntnissen aus der Verhaltensökonomie, die es Fondsmanagern ermöglichen, Marktirrationalitäten zu verstehen und Preisfehler auszunutzen. Durch die Anwendung verhaltensökonomischer Prinzipien können Fondsmanager konträre Anlageentscheidungen treffen und potenziell Alpha generieren.
Kritiker hingegen halten die effiziente Marktthese für nicht mit der Idee vereinbar, über einen längeren Zeitraum hinweg konsistent von Verhaltensfehlern zu profitieren. Sie sind der Meinung, dass Märkte größtenteils effizient sind und sich schnell an neue Informationen anpassen, was es Fondsmanagern schwierig macht, Marktineffizienzen kontinuierlich auszunutzen.
Obwohl Blackrock überzeugende Gründe dafür nennt, warum Fondsmanager Aktienindizes übertreffen können, gibt es von Kritikern berechtigte Bedenken:
Kritiker behaupten, dass die Mehrheit der aktiv verwalteten Fonds es nicht schafft, ihre jeweiligen Benchmarks kontinuierlich zu übertreffen. Sie verweisen auf Studien, die zeigen, dass selbst Spitzenfonds ihre Performance in nachfolgenden Perioden oft nicht aufrechterhalten können.
Passive Indexfonds haben in der Regel niedrigere Gebühren im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds. Kritiker argumentieren, dass die höheren Gebühren der aktiven Verwaltung das Potenzial für Überrenditen zunichte machen und die Gesamtrendite für Anleger verringern.
Die Gegner behaupten, dass Finanzmärkte hoch liquide und effizient sind, wobei die Preise alle verfügbaren Informationen widerspiegeln. Diese Ansicht untergräbt die Idee, dass Fondsmanager kontinuierlich überbewertete Vermögenswerte identifizieren und Marktinneffizienzen ausnutzen können.
Einige Kritiker stellen die Fähigkeiten von Fondsmanagern in Frage und behaupten, dass das Skill-Level der Fondsmanager in der Branche nicht einheitlich ist. Sie argumentieren, dass selbst wenn einige Fondsmanager in der Vergangenheit erfolgreich waren, dies keine Garantie für zukünftigen Erfolg ist. Kontinuierliche Überrenditen zu erzielen erfordert seltene Talente, die schwer zu identifizieren sind.
Kritiker legen den Schwerpunkt auf die Auswirkungen von Gebühren auf die Renditen der Anleger. Selbst wenn ein Fondsmanager in der Lage ist, den Markt zu übertreffen, können die höheren Gebühren, die von aktiv verwalteten Fonds erhoben werden, eventuelle zusätzliche Erträge überwiegen und zu einer insgesamt niedrigeren Rendite für Anleger führen.
Obwohl Blackrock überzeugende Argumente für die Überlegenheit von Fondsmanagern gegenüber Aktienindizes vorlegt, äußern Kritiker berechtigte Bedenken hinsichtlich der Kontinuität der Performance, der Kosteneffizienz, der Markteffizienz, des Skill-Levels und der Auswirkungen von Gebühren. Es ist wichtig, dass Anleger diese Faktoren sorgfältig abwägen und die potenziellen Vorteile und Risiken von aktivem Management vor einer Anlageentscheidung sorgfältig bewerten.