Die Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, und der Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, haben bei einem Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole ähnliche Botschaften übermittelt. Beide signalisierten, dass sich die Märkte auf weitere Zinserhöhungen durch ihre jeweiligen Banken einstellen sollten.
Lagarde erklärte, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen sei und sie beabsichtige, die Zinssätze auf einem restriktiven Niveau zu halten, bis die Inflation das Ziel von 2% erreicht habe. Sie gab jedoch keine Hinweise darauf, was dies für das bevorstehende EZB-Treffen Mitte September bedeutet, bei dem diskutiert wird, ob die Zinssätze erneut angehoben oder pausiert werden sollen.
Lagarde warnte auch vor den wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels und der jüngsten geopolitischen Spannungen, die den Inflationsdruck aufrechterhalten und die Arbeit der Zentralbanker erschweren könnten.
Powell betonte sein Engagement, die Inflation auf das Ziel von 2% zurückzuführen, und lehnte die Idee einer Aufgabe dieses Ziels ab. Er erwähnte, dass die US-Wirtschaft stärker gewachsen sei als erwartet und unterstrich den robusten Arbeitsmarkt und die Erholung im Immobilienmarkt.
Nach Powells entschlossenen Aussagen gaben die Marktindizes zunächst nach, erholten sich jedoch schnell und schlossen den Handelstag mit einem leichten Anstieg ab.
Investoren gingen zuvor davon aus, dass die Fed die Zinssätze im September stabil halten und möglicherweise im November erhöhen würde, aber Powells Äußerungen erhöhten die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung im September. Die Wahrscheinlichkeit stieg von 11% in der Vorwoche auf etwa 20%.
Powell zielt darauf ab, die Zinserhöhungen nicht zu früh zu beenden, aber auch eine zu starke Erhöhung zu vermeiden, die zu einer schweren Rezession führen könnte.
Die US-Wirtschaft hat die bisherigen Zinserhöhungen gut verkraftet, und die Inflation ist zurückgegangen. Es bestehen jedoch Bedenken, dass ein Anstieg der Energiepreise im Herbst und Winter die Inflation wieder anheizen könnte.
In Europa ist die Lage schwieriger, da die Wirtschaft deutlich abgekühlt ist und sich möglicherweise an der Schwelle zu einer Rezession befindet. Deutschlands BIP stagnierte im zweiten Quartal, nachdem es in den beiden Vorquartalen gesunken war.
Sowohl die EZB als auch die Fed haben seit dem letzten Jahr die Zinssätze schnell angehoben, um der hohen Inflation entgegenzuwirken.
Das Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole ist eine bedeutende Veranstaltung der Branche, bei der wichtige Ankündigungen und Strategiewechsel oft stattfinden. Dies war Lagardes erster Auftritt als EZB-Präsidentin.
Laut David Zervos, Chefökonom bei der Investmentbank Jeffries, sollten Marktteilnehmer sich auf eine neue Phase in der Geldpolitik vorbereiten. Während Powell zuvor eine harte Haltung zu den Zinssätzen angekündigt hatte, können die Entscheidungsträger jetzt bewusst vage sein.
Die Einschätzung des erforderlichen Straffungsgrads in der aktuellen Phase der Inflationskontrolle ist eine herausfordernde Aufgabe für Zentralbanker und Ökonomen. Die Auswirkungen von Zinserhöhungen haben in der Regel eine verzögerte Auswirkung auf die Wirtschaft, aber es besteht Uneinigkeit darüber, wie stark diese Effekte in den kommenden Monaten spürbar sein werden.
Zusammenfassung: Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, hielt beim Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole eine Rede, in der sie darauf hinwies, dass weitere Zinserhöhungen bevorstehen könnten. Sie betonte, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen sei und beabsichtigt, die Zinsen auf einem restriktiven Niveau zu halten, bis die Inflation das Ziel von 2% erreicht. Sie gab jedoch keine konkreten Details zu dem bevorstehenden EZB-Treffen Mitte September bekannt. Auch Faktoren wie der Klimawandel und geopolitische Spannungen wurden als potenzielle Ursachen für inflatorischen Druck erwähnt.
Zusammenfassung: Lagardes Aussagen lassen darauf schließen, dass die EZB bei dem bevorstehenden Treffen im September erneut die Zinsen erhöhen oder eine Pause einlegen könnte. Die Entscheidung wird von der Bewertung des inflatorischen Drucks und des gesamtwirtschaftlichen Ausblicks abhängen. Auch der Einfluss des Klimawandels und geopolitischer Spannungen auf die Geldpolitik wird berücksichtigt werden.
Zusammenfassung: Jerome Powell, Vorsitzender der Fed, unterstützte Lagardes Botschaft beim Treffen in Jackson Hole. Er betonte sein Engagement, die Inflation wieder auf das Ziel von 2% zu bringen, und lehnte die Idee einer Aufgabe dieses Ziels ab. Powell hob die Stärke der US-Wirtschaft hervor, einschließlich eines robusten Arbeitsmarktes und einer Erholung auf dem Immobilienmarkt.
Zusammenfassung: Die erste Reaktion des Marktes auf Powells Aussagen war ein Rückgang der Marktindizes, aber sie erholten sich schnell und beendeten den Handelstag mit einem leichten Anstieg. Powells Äußerungen erhöhten die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung im September, was zu einem Anstieg von rund 20% gegenüber 11% in der Vorwoche führte.
Zusammenfassung: Zentralbanker stehen vor der Herausforderung, das angemessene Maß an Straffung festzulegen, um die Inflation zu kontrollieren. Die Auswirkungen von Zinserhöhungen auf die Wirtschaft treten in der Regel mit Verzögerung ein, was zu Meinungsverschiedenheiten über den Zeitpunkt und das Ausmaß ihrer Auswirkungen in den kommenden Monaten führt.
Zusammenfassung: Während die US-Wirtschaft die bisherigen Zinserhöhungen gut verkraftet hat, bestehen Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen steigender Energiepreise im Herbst und Winter, die die Inflation wieder anfachen könnten. Zentralbanker werden diese Situation genau beobachten müssen.
Zusammenfassung: Die europäische Wirtschaft steht vor erheblichen Herausforderungen, mit einer Stagnation des deutschen BIP im zweiten Quartal. Die EZB berücksichtigt bei ihrer Vorgehensweise in Bezug auf Zinserhöhungen die Abkühlung der europäischen Wirtschaft und das Risiko einer Rezession.
Zusammenfassung: Das Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole ist eine einflussreiche Veranstaltung der Branche, bei der wichtige Ankündigungen und Strategieänderungen oft stattfinden. Dies war Christin Lagardes erster Auftritt als Präsidentin der EZB, wodurch ihre Aussagen besonders bedeutsam sind.
Zusammenfassung: Laut David Zervos, Chefökonom der Investmentbank Jefferies, sollten Marktteilnehmer sich auf eine neue Phase in der Geldpolitik vorbereiten. Während Jerome Powell zuvor eine harte Haltung zu den Zinsen angekündigt hatte, könnten die Entscheidungsträger nun eine absichtlich vage Vorgehensweise wählen.