Die Aktienmärkte befinden sich seit ihrem Tiefpunkt im Oktober 2022 auf einem starken Aufwärtstrend. Der breite US-amerikanische Aktienindex S&P 500 nähert sich seinem Rekordhoch vom Januar 2022. Trotz der restriktiven Geldpolitik der Federal Reserve hält die US-Wirtschaft überraschend gut stand, mit 187.000 neuen Jobs im Juli. Im Gegensatz zu früheren Krisen reagiert die Wirtschaft nicht negativ auf steigende Zinsen, unter anderem dank starker fiskalischer Maßnahmen der Regierung. Zusätzlich verabschiedete die USA im August 2022 den „Creating Helpful Incentives to Produce Semiconductors Act“ (Chips Act), der durch ein Investitionspaket von 50 Milliarden US-Dollar und Steuergutschriften ausländische Halbleiterproduktionskapazitäten ins Land holen soll. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung Deglobalisierung. Der Artikel diskutiert die Vor- und Nachteile, die dies für die Chiphersteller mit sich bringt.
1. Einleitung
In den letzten Monaten verzeichneten die Börsen einen deutlichen Aufwärtstrend, wobei der S&P 500 seinem Rekordhoch nahekommt. Trotz der restriktiven Geldpolitik der Federal Reserve blieb die US-Wirtschaft robust und es wurden neue Arbeitsplätze geschaffen. In diesem Artikel wird die Auswirkungen der Deglobalisierung in der Halbleiterindustrie untersucht, insbesondere im Zusammenhang mit dem „Creating Helpful Incentives to Produce Semiconductors Act“ (Chips Act).
2. Verständnis der Deglobalisierung
Deglobalisierung bezeichnet den Prozess der Reduzierung der globalen Verflechtung und des verstärkten Rückgriffs auf Selbstversorgung in den Ländern. Dabei geht es um die Verlagerung der Produktion zurück ins Inland und die Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Lieferketten. Der Chips Act, der darauf abzielt, die Halbleiterproduktionskapazitäten in die USA zu bringen, signalisiert einen Schritt in Richtung Deglobalisierung in der Branche.
2.1 Vorteile der Deglobalisierung
- Erhöhte nationale Sicherheit: Durch die Reduzierung der Abhängigkeit von ausländischen Herstellern und Lieferketten verbessert die Deglobalisierung die nationale Sicherheit, indem sie Verwundbarkeiten bei geopolitischen Spannungen oder Störungen vermeidet.
- Wirtschaftswachstum: Durch die Verlagerung der Halbleiterproduktion in die USA kann das Wirtschaftswachstum angeregt, Arbeitsplätze geschaffen und Investitionen in verwandte Branchen angezogen werden.
- Technologische Führungsrolle: Durch den Aufbau nationaler Halbleiterproduktionskapazitäten können sich Länder als Vorreiter in Technologie und Innovation positionieren.
2.2 Nachteile der Deglobalisierung
- Höhere Kosten: Die Rückverlagerung der Produktion kann zu höheren Kosten führen, zum Beispiel durch höhere Lohnkosten, Investitionen in Infrastruktur und den Mangel an Skaleneffekten.
- Störungen in der Lieferkette: Die Abhängigkeit von einem einzigen Land für die Produktion kann die Branche anfällig machen für Störungen in der Lieferkette, Naturkatastrophen oder Handelsbeschränkungen, die sich auf die Verfügbarkeit von Halbleitern auswirken.
- Handelskonflikte: Die Deglobalisierung kann zu Handelskonflikten und Vergeltungsmaßnahmen der von der Produktionsverlagerung betroffenen Länder führen. Dies kann sich potenziell auf die Wettbewerbsfähigkeit der Halbleiterindustrie insgesamt auswirken.
3. Auswirkungen auf Chip-Hersteller
Der Chips Act bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Chip-Hersteller in den USA und weltweit. Die folgenden Abschnitte gehen näher auf die spezifischen Auswirkungen für die Branche ein.
3.1 Chancen für Chip-Hersteller
- Erhöhte Nachfrage: Die Rückverlagerung der Produktion in die USA kann die Nachfrage nach inländischen Chip-Herstellern steigern. Das Investitionspaket und die Steuergutschriften im Rahmen des Chips Act können Unternehmen dazu animieren, ihre Aktivitäten auszubauen und den wachsenden Marktbedürfnissen gerecht zu werden.
- Kooperationen und Partnerschaften: Das Gesetz fördert die Zusammenarbeit zwischen US-Herstellern und ausländischen Unternehmen, was zu Wissensaustausch, Technologietransfer und der Entwicklung fortschrittlicher Fertigungskapazitäten für Halbleiter führen kann.
- Regierungsunterstützung: Das Engagement der Regierung für die Unterstützung der Halbleiterindustrie durch den Chips Act zeigt eine günstige Umgebung für Chip-Hersteller, mit Potenzial für Zugang zu Finanzierung, Ressourcen und Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
3.2 Herausforderungen für Chip-Hersteller
- Konkurrenz mit etablierten Unternehmen: Die Rückverlagerung der Produktion in die USA kann von Chip-Herstellern verlangen, mit bereits gut etablierten ausländischen Herstellern zu konkurrieren, die bereits Skaleneffekte und technologisches Know-how aufgebaut haben.
- Kostenimplikationen: Die Verlagerung der Produktion in die USA kann zu höheren Kosten für Chip-Hersteller führen, insbesondere wenn sie in neue Einrichtungen investieren, qualifizierte Arbeitskräfte rekrutieren und sich mit den Komplexitäten des lokalen Geschäftsumfelds auseinandersetzen müssen.
- Ungewisse geopolitische Lage: Der Trend zur Deglobalisierung und potenzielle Handelskonflikte zwischen Ländern können zu einer unsicheren geopolitischen Lage führen, die für Chip-Hersteller Volatilität und Unberechenbarkeit mit sich bringt.
4. Fazit
Die Entwicklung hin zur Deglobalisierung in der Halbleiterindustrie, wie sie durch den Chips Act verkörpert wird, bietet sowohl Vorteile als auch Nachteile für Chip-Hersteller. Erhöhte nationale Sicherheit und Wirtschaftswachstum gehören zu den Vorteilen, während höhere Kosten und Störungen in der Lieferkette Herausforderungen darstellen. Die Kenntnis und das Navigieren dieser Auswirkungen werden entscheidend sein, damit Chip-Hersteller die Chancen nutzen und die Risiken in einer sich wandelnden globalen Landschaft begrenzen können.
Morten
Als Unternehmer teste ich verschiedenste Tools für meine täglichen Aufgaben. Diese Erfahrungen teile ich hier auf Beyondo.
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