Die Lebensversicherungsbranche steht vor zahlreichen Herausforderungen, darunter steigende Zinsen und andere Faktoren. Dazu gehören eine alternde Bevölkerung, regulatorische Anforderungen, Nachhaltigkeitsstandards, IT-Modernisierung und Kostendruck. Das Hauptproblem ist das derzeitige Zinsumfeld, das andere Anlagemöglichkeiten attraktiver für Kunden macht und sich auf das Neugeschäft auswirkt. Besonders betroffen sind Policen mit Einmalanlagen.
Früher, in Zeiten negativer Zinsen, waren diese Policen sehr gefragt, aber der Vorteil gegenüber anderen Anlageformen hat abgenommen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft prognostiziert für 2023 einen Rückgang der Lebensversicherungsprämien um 4,3%, hauptsächlich aufgrund des Rückgangs bei den Einmalanlagen. Policen mit monatlichen Zahlungen ziehen jedoch weiterhin neue Kunden an.
Die Struktur der Lebensversicherungsprodukte hat sich trotz des Anstiegs der Zinsen nicht signifikant verändert. Viele Versicherer warten ab, was mit der staatlich geförderten Riester-Rente und den Empfehlungen von Experten für private Altersvorsorge und bessere Anlagemöglichkeiten geschehen wird. Der maximale garantierte Zinssatz der Lebensversicherer liegt derzeit bei 0,25%, mit einer möglichen leichten Erhöhung um das Jahr 2025.
Die erhöhten Marktzinsen haben die Garantien und erwarteten Renditen von Lebensversicherungsprodukten nicht wesentlich verändert. Die zusätzlichen Erträge, die Versicherungsnehmer erhalten, steigen langsam im Laufe der Zeit an, was es schwierig macht, der Inflation entgegenzuwirken.
Verbraucher interessieren sich zunehmend für nicht garantierte, auf Anlage ausgerichtete Lebensversicherungsprodukte. Um mit Fonds-Anbietern konkurrenzfähig zu sein, müssen Versicherer an der Flexibilität ihrer Produkte arbeiten.
Die Lebensversicherungsbranche steht auch vor Risiken wie Kündigungen von Policen oder inaktiven Versicherungsnehmern, insbesondere bei hochvolumigen und marktbezogenen Produkten. Die Versicherer müssen über einen soliden Liquiditätsplan verfügen, um den Forderungen von Kunden nach vorzeitigem Zugriff auf ihr Geld nachzukommen.
Ein weiteres Risiko für Versicherer sind versteckte Verbindlichkeiten, wie beispielsweise Wertverluste von von Versicherern gehaltenen Anleihen aufgrund steigender Zinsen. Der potenzielle Verlust wird erheblich, wenn Versicherungsnehmer eine große Geldsumme abheben.
Versicherer, die in illiquide Anlagen wie Private Equity, Private Debt und Immobilien investiert haben, stehen vor zusätzlichen Herausforderungen. Der Bafin-Experte prognostiziert mögliche Wertminderungen, insbesondere im Immobiliensektor.
Die Gesamtauswirkung dieser Herausforderungen auf die Versicherer wird derzeit als gering eingeschätzt, obwohl die Situation bei Problemen mit Immobilienentwicklern genau beobachtet wird.
Zusammenfassend steht die Lebensversicherungsbranche vor vielfachen Herausforderungen, darunter steigende Zinsen, Veränderungen der Kundenpräferenzen und potenzielle Risiken im Zusammenhang mit illiquiden Anlagen und versteckten Verbindlichkeiten.
Steigende Zinsen stellen eine Herausforderung für die Lebensversicherungsbranche dar, insbesondere in Bezug auf die Attraktivität von Policen mit Einmalzahlungen. Der Vorteil, den diese Policen früher gegenüber anderen Anlageoptionen hatten, hat abgenommen, was zu einem Rückgang des Neugeschäfts führt.
Zusammenfassung: Die aktuelle Zinssituation führt dazu, dass andere Anlageoptionen für Kunden attraktiver sind, was sich auf die Nachfrage nach Lebensversicherungen mit Einmalzahlungen auswirkt.
Die alternde Bevölkerung stellt eine Herausforderung für Lebensversicherer dar, da der Wandel in der Kundendemografie und den Präferenzen die Entwicklung von flexibleren und anlageorientierten Lebensversicherungsprodukten erforderlich macht. Eine wachsende Zahl von Verbrauchern interessiert sich für nicht garantierte, anlageorientierte Policen, um mit Fondsanbietern konkurrieren zu können.
Zusammenfassung: Die alternde Bevölkerung und veränderte Kundenpräferenzen erfordern von Lebensversicherern eine Anpassung durch Angebot flexiblerer und anlageorientierter Produkte.
Lebensversicherer stehen auch vor regulatorischen Anforderungen und Nachhaltigkeitsstandards, die erfüllt werden müssen. Die Einhaltung dieser Vorschriften und Standards erhöht die Komplexität und die Kosten für den Betrieb von Versicherungsunternehmen.
Zusammenfassung: Regulatorische Anforderungen und Nachhaltigkeitsstandards bedeuten zusätzliche Kosten und Komplexität für Lebensversicherer.
Die Lebensversicherungsbranche durchläuft eine IT-Modernisierung und digitale Transformation, um die Kundenerfahrung zu verbessern und interne Abläufe zu optimieren. Versicherer müssen in neue Technologien und Systeme investieren, um mit dem sich verändernden Umfeld Schritt zu halten und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Zusammenfassung: IT-Modernisierung und digitale Transformation sind notwendig, um in der Lebensversicherungsbranche konkurrenzfähig zu bleiben.
Lebensversicherer stehen aufgrund verschiedener Faktoren wie steigender regulatorischer Anforderungen, Investitionen in die IT-Modernisierung und der Notwendigkeit, Kunden zu gewinnen und zu halten, unter Kostendruck. Die Kosten zu managen, während gleichzeitig die Rentabilität erhalten bleibt, ist eine ständige Herausforderung für Versicherungsunternehmen.
Zusammenfassung: Kostendruck und die Aufrechterhaltung der Rentabilität sind fortlaufende Herausforderungen für Lebensversicherer.
Versicherer sind Risiken ausgesetzt, die mit Kündigungen von Policen oder passiven Policeninhabern verbunden sind, insbesondere bei volumenstarken und marktabhängigen Produkten. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Versicherer über einen soliden Liquiditätsplan verfügen, um den Forderungen von Kunden gerecht zu werden, die frühzeitig auf ihr Geld zugreifen möchten.
Zusammenfassung: Versicherer müssen einen Plan haben, um mit den Risiken von Policenkündigungen und der Inaktivität von Policeninhabern umzugehen.
Versicherer können auch versteckte Verbindlichkeiten haben, wie beispielsweise den Wertverlust von Anleihen aufgrund steigender Zinsen. Diese potenziellen Verluste werden bedeutend, wenn Policeninhaber eine große Summe Geld abheben. Darüber hinaus stehen Versicherer, die in illiquide Vermögenswerte wie Immobilien investiert haben, vor Herausforderungen und möglichen Abschreibungen.
Zusammenfassung: Versicherer müssen versteckte Verbindlichkeiten verwalten und sich der Marktrisiken bewusst sein, die mit illiquiden Investitionen verbunden sind.
Die Gesamtauswirkungen der Herausforderungen für die Lebensversicherungsbranche werden derzeit als gering eingestuft. Dennoch müssen Versicherer angeschlagene Immobilienentwickler genau beobachten und ihre Strategien an das sich verändernde Marktumfeld anpassen.
Zusammenfassung: Obwohl die Gesamtauswirkungen der Herausforderungen derzeit gering sind, müssen Versicherer wachsam und anpassungsfähig bleiben, um potenzielle Risiken zu minimieren.