Die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland spiegelt sich in den Kreditbüchern der 43 ostdeutschen Sparkassen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wider. Die Neukreditvergabe im ersten Halbjahr 2023 ging im Vergleich zum Vorjahr um 36% zurück. Die Kreditvergabe an Privatkunden ging um 46% und an den gewerblichen Sektor um 36% zurück. Dennoch stieg das Gesamtkreditvolumen um 2,5% auf rund 79 Milliarden Euro.
Besonders deutlich war der Rückgang bei Immobilienkrediten, hier halbierte sich das Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahr nahezu. Der Rückgang wird auf höhere Finanzierungskosten, steigende Baukosten und die Unsicherheit durch Diskussionen über das Gebäudeenergiegesetz zurückgeführt.
Laut Ludger Weskamp, Präsident des Verbands der Ostdeutschen Sparkassen, tragen auch politische Entscheidungsträger dazu bei, dass Immobilienfinanzierung für Menschen zu einem „unkalkulierbaren Risiko“ wird. Er schlägt vor, dass die Politik mehr Planbarkeit in den Markt bringt, zum Beispiel durch die Abschaffung der Grunderwerbsteuer und die Bereitstellung von verbilligten Krediten über die KfW.
Es gibt Anzeichen für eine Stabilisierung der Kreditnachfrage und -vergabe, wie im Juni festgestellt wurde. Der Verband deutscher Pfandbriefbanken äußerte sich ähnlich und erklärte, dass der Boden des Immobilienkreditmarktes möglicherweise erreicht wurde.
Auch für die eigenen Investitionen der Sparkassen verbessert sich die Lage, nachdem im letzten Jahr erhebliche Wertberichtigungen vorgenommen wurden. Die Sparkassen erwarten für das laufende Jahr ein positives Bewertungsergebnis von rund 279 Millionen Euro aus ihrem eigenen Wertpapiergeschäft.
Insgesamt rechnen die ostdeutschen Sparkassen für 2023 mit einem operativen Gewinn vor Bewertung von rund 1,9 Milliarden Euro, ein Anstieg gegenüber 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Banken profitieren von gestiegenen Zinserträgen und einem erfolgreichen Provisionsgeschäft, insbesondere im Wertpapierbereich.
(Quelle: Handelsblatt)
Dieser Artikel untersucht die Auswirkungen der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland auf die Kreditbücher der ostdeutschen Sparkassen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Er geht auf den Rückgang neuer Kreditzusagen ein und analysiert die Faktoren, die zu diesem Trend beitragen. Darüber hinaus diskutiert er den Rückgang bei Immobilienkrediten und die Rolle der Politik bei der Schaffung eines transparenteren Marktumfelds. Der Artikel schließt mit Anzeichen für eine Stabilisierung der Kreditnachfrage und der Kreditvergabe.
In der ersten Hälfte des Jahres 2023 gab es einen signifikanten Rückgang von 36% bei neuen Kreditzusagen in den ostdeutschen Sparkassen im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rückgang betraf sowohl Privatpersonen als auch den gewerblichen Sektor, wobei die Kreditzusagen für Privatpersonen um 46% und für den gewerblichen Sektor um 36% sanken. Trotz dieses Rückgangs stieg das gesamte Kreditportfolio um 2,5% auf rund 79 Milliarden Euro.
Ein wesentlicher Faktor für den Rückgang neuer Kreditzusagen ist der signifikante Rückgang bei Immobilienkrediten. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Neugeschäft in diesem Sektor fast halbiert. Dieser Rückgang ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter höhere Finanzierungskosten und gestiegene Baukosten. Darüber hinaus hat sich das unsichere Marktumfeld infolge von Diskussionen über das Gebäudeenergiegesetz ebenfalls auf die Immobilienkreditvergabe ausgewirkt.
Ludger Weskamp, Präsident des Verbandes der ostdeutschen Sparkassen, betont die Rolle der Politik dabei, die Immobilienfinanzierung zu einem „unkalkulierbaren Risiko“ für Privatpersonen zu machen. Er schlägt vor, dass die Politik mehr Vorhersehbarkeit auf dem Markt schaffen sollte, beispielsweise durch die Abschaffung der Grunderwerbsteuer und die Bereitstellung von subventionierten Krediten über die KfW. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen kann die Politik dazu beitragen, ein stabileres und günstigeres Umfeld für die Immobilienfinanzierung zu schaffen.
Trotz des insgesamt rückläufigen Trends bei neuen Kreditzusagen gibt es Anzeichen für eine Stabilisierung der Kreditnachfrage und Kreditvergabe. Dieser positive Trend wurde im Juni beobachtet und wird auch vom Verband deutscher Pfandbriefbanken bestätigt, der darauf hinweist, dass möglicherweise der Tiefpunkt im Immobilienkreditmarkt erreicht ist. Diese Anzeichen für eine Stabilisierung geben Hoffnung auf eine mögliche Erholung des Kreditmarktes.
Zusätzlich zum Kreditmarkt verbessert sich auch die Situation für die eigenen Investitionen der Sparkassen. Nach erheblichen Wertanpassungen im Vorjahr hat sich der Trend nun umgekehrt. Die Sparkassen rechnen im laufenden Jahr mit einem positiven Bewertungsergebnis von etwa 279 Millionen Euro aus ihrem eigenen Wertpapiergeschäft. Diese Verbesserung der eigenen Investitionen trägt zur Gesamtrentabilität der Sparkassen bei.
Die ostdeutschen Sparkassen erwarten für 2023 einen spürbaren Anstieg ihres Betriebsergebnisses vor Bewertung. Sie rechnen mit einer Zahl von rund 1,9 Milliarden Euro, verglichen mit 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Dieser projizierte Anstieg des Betriebsergebnisses wird durch Faktoren wie erhöhte Zinserträge und ein erfolgreiches Provisionsgeschäft, insbesondere im Wertpapierbereich, getrieben. Diese positiven Erwartungen spiegeln die Widerstandsfähigkeit der Sparkassen angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen wider.
Die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland hat einen erheblichen Einfluss auf die Kreditbücher der ostdeutschen Sparkassen. Es konnte ein Rückgang bei neuen Kreditzusagen, insbesondere im Immobiliensektor, beobachtet werden. Die Politik spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines vorhersehbareren Marktumfelds für die Immobilienfinanzierung. Trotz dieser Herausforderungen gibt es Anzeichen für eine Stabilisierung der Kreditnachfrage und Kreditvergabe. Darüber hinaus verzeichnen die Sparkassen Verbesserungen bei ihren eigenen Investitionen, was zu höheren Erwartungen an den Betriebsertrag führt. Insgesamt verdeutlichen diese Entwicklungen die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der ostdeutschen Sparkassen in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit.